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  Trainer-Tipps
 
Trainer-Tipps:
 



 1) Fokussiere Deine Aufmerksamkeit:
 

Nicht nur während des Ausübens von sportlichen Tätigkeiten, wie Training oder Wettkampf, sondern auch im Alltag sollte man möglichst aufmerksam und konzentriert sein. Auf ein Individuum wirkt jederzeit eine Vielzahl von verschiedensten Reizen, mit denen es richtig umzugehen gilt. Es ist für jeden Menschen entscheidend, die wesentlichen Eindrücke zu verarbeiten und in Reaktionen umzusetzen. Kleine Unaufmerksamkeiten z.B. im Straßenverkehr können schon zu Unfällen führen. Das gleiche gilt natürlich für das Karate-Training, schließlich betreiben wir eine Kampfkunst, die einem großen Verantwortungsbewussein bedarf.

 
Achte im Training nicht nur die Worte des Trainers, auf die Umgebung und auf den Partner sondern vor allem Dich selbst.

Nur so kannst Du immer beim Trainieren auf verschiedenste Situationen angemessen reagieren und Aufgaben/ Zielstellungen Erfolgs versprechend ausführen.

 
Wir Menschen können uns nur auf einige Dinge gleichzeitig konzentrieren Ein Trainierender steht vor der Herausforderung die für ihn wichtigsten Inhalte für sich herauszufiltern und im Übungsverlauf umzusetzen.
 
Was ist das wesentliche Ziel der Übung?

Auf was muss ich beim Üben besonders achten?

Wo habe ich Schwierigkeiten/Was klappt sehr gut?

 
Setze Dir vor einer Übung bewusst eine Aufgabe auf die Du besonders achten willst. Zum Beispiel der Hüfteinsatz beim Gyaku Tsuki. Indem Du ganz bewusst auf dieses Detail achtest kannst Du Dich an dieser Stelle mit hoher Wahrscheinlichkeit verbessern.
 
 „Denke so, wie Du handeln willst!“

Die eigenen Gedanken sollten möglichst aufgabenbewusst und zielorientiert auf das Handeln gerichtet sein. Das ist die Voraussetzung für die bestmögliche Leistung.

 
Gedanken, wie „Wenn ich den Fehler nicht abstelle, dann bestehe ich die Prüfung nicht“ oder „Ich darf nicht wieder so schlecht kämpfen... sonst!“ lenken die eigene Konzentration auf ein befürchtetes Ergebnis, das noch gar nicht eingetreten ist.
 
 
Dies vermindert die Konzentration auf die eigentliche Aufgabe und schwächt durch zusätzliche negative Gefühle die eigene technische Qualität. Deshalb immer positiv Denken. Wenn man sich gut vorbereitet und selbstbewusst eine Aufgabe in Angriff nimmt, dann stellt sich irgendwann auch der Erfolg ein. Immer hartnäckig bleiben.
 

2) Gehe mit Aufregung richtig um: Spannung/ Entspannung:




Alle Menschen sind vor einem großen Ereignis wie einer wichtigen Prüfung oder einem großen Wettkampf aufgeregt. Eine solche Situation ist etwas Besonderes, nicht Alltägliches und sorgt deshalb dafür, dass der Puls steigt, dass man schweißnasse Hände bekommt und schrecklich aufgeregt ist. Jedem Wettkämpfer, jedem Redner und jedem Prüfling geht es so. Auch nach über 10 Jahren Wettkampfkarriere bin ich immer noch sehr angespannt vor einem Turnierstart.

 
Oft helfen Routinen, Dinge die immer gleich sind, um sich sicher und geborgen zu fühlen.

So habe ich vor einem Wettkampf immer das gleiche Outfit: T-Shirt, Turnschuhe… dabei. Ich mache immer die gleichen Aufwärmübungen und versuche vor dem Start noch einmal meine Spezialtechniken zu wiederholen. Das sind eine gewohnte Konstanten, die mir ein gutes Gefühl und Rückhalt geben. Eine gewisse innere Ordnung nimmt viel von der eigenen Unsicherheit weg.

 
Finde eine gute Balance zwischen Spannung und Entspannung: Es ist schwer eine Stunde lang vollkommen aufmerksam zu sein. Nutze Pausen für Dehnung und Lockerungsübungen um bewusst zu relaxen und loszulassen. Nur so kannst Du auch die nächste Hürde meistern.
 
Denke Positiv! Du hast beispielsweise die Kata vor der Prüfung schon so oft ohne Schwierigkeiten gelaufen. Warum soll es gerade jetzt nicht klappen? Versuche Dich an positive Dinge und wie z.B. persönliche Erfolgsmomente zu erinnern. So hast Du ein gutes Gefühl und bist motiviert.
 
Negative Gedanken>          lösen negative Gefühle aus!

Negative Gedanken>          Negative Gefühle>                          

schwache Leistung!


Positive Gedanken>            Positive Gefühle>                           

starke Leistung!
 
Konzentriere Dich immer auf die aktuelle Aufgabenstellung. Wenn Du z.B. bei einem Wettkampf schon an den vermeintlichen Favoriten denkst, der in der dritten Runde auf Dich wartet, liegt Deine Aufmerksamkeit nicht bei Deinem ersten Kampf. Wenn Du den verlierst, kommt es gar nicht zu einer weiteren Begegnung.
 
Wenn man etwas falsch gemacht hat und sich darüber ärgert, wirkt sich das auch auf die folgenden Situationen aus. Die eigene Konzentration liegt nicht beim Aktuellen, sondern bei einem vergangenen Ereignis. Manchmal ist es notwendig einen Fehler einfach abzuharken und nach vorn zu schauen.
 
Lass Dich nicht von eventuellen Misserfolgen von Deinem gesteckten Ziel abbringen. Ein sehr großer Anteil der eigenen Leistung spielt sich im Kopf ab. Nur mit Wille und fleißigem Training stellt sich auch der erwünschte der Erfolg ein. Übung macht den Meister.  
 

3) Versuche immer ein gutes Gefühl zu haben:
 


Ein Mensch kann in einer angenehmen Umgebung und in entspanntem Zustand am besten Lernen. Ein gutes Lernklima ist also von großer Bedeutung.

Wenn man als Schüler jederzeit damit rechnen muss vom Trainer eine „Tracht Prügel“ zu bekommen so ist das eine denkbar schlechte Vorraussetzung sich in irgendeinem Gebiet auch nur einen Deut zu verbessern. Training, dass Spaß macht, Partner und Trainer auf die ich mich  freue und ein Dojo in dem ich mich wohlfühle, sind erst die Basis für eine erfolgreiche sportliche Entwicklung.  Aber auch ich selbst kann durch einfache Dinge zu einer angenehmen Trainingsatmosphäre beitragen.

 
Erinnerst Du Dich noch, wie Du neu ins Karate-Training, in ein neues Dojo oder eine neue Trainingsgruppe gekommen bist? Vielleicht kannst Du Dich dann in jemanden hineinversetzen, der das erste Mal einen neuen Trainingsraum betritt, voll mit Fremden Menschen, die mit Fuß und Fausttechniken „um sich werfen“. Jeder Karateka kann mithelfen mit, dass sich Neuankömmlinge schnell in die Gruppe integrieren. Ein „Hallo, ich bin…..“ kann Wunder bewirken.
 
Suche Dir im Partnertraining immer möglichst jemanden, der ungefähr Deinem Niveau und Deiner körperlichen Konstitution entspricht. Meist hat man ja sowieso einen Lieblingspartner. Bei Unterschieden in der Gürtel-, und Könnensstufe ist immer der höher Graduierte, dafür verantwortlich, dass der Partner auch etwas vom Training hat.
 
Rücksicht ist im Karate groß geschrieben! Denk an die Spielregeln: Fege niemals jemanden, der erheblich älter oder erheblich leichter als Du selbst ist! Tu niemanden etwas an, das Du auch nicht angetan bekommen willst.

Gerade junge, dynamische Sport-Karateka überspannen den Bogen oft ein wenig, indem sie dem Anderen unbedingt zeigen wollen wie fit oder schnell sie sind. Dabei ist es nicht das Ziel im Karate sich jemand anderem unbedingt zu beweisen.

 
In Übungspausen, besonders bei Lehrgängen mit vielen neuen Partnern, steht man oft schweigend vor dem Partner, eine beängstigende Stille und Distanz macht sich breit. Ein kurzer Smalltalk über das gerade Geübte, ein kleines Lob über die letzte Technik oder ein Tipp nimmt ein wenig die Spannung aus der Situation. Oft ergeben sich interessante Erkenntnisse aus so einem kurzen Gespräch, das nach dem Training fortgeführt werden kann. Ich habe so viele neue Freunde in der großen Karate-Familie kennen gelernt.
 
Hilf Deinem Partner, wenn er Schwierigkeiten hat eine Bewegung auszuführen oder wenn er etwas nicht verstanden hat. Kein Trainer hat seine Augen überall. Nutze dabei mit kurze, prägnante Hinweise und gehe nur auf das Wesentliche ein. Jeder nimmt freundliche Hilfe gerne an aber die Tipps müssen konstruktiv sein, Profilneurotiker sind im Training fehl am Platze.
 

4)Auf die eigene Gesundheit achten:
 


Karate ist eine einzigartige Kampfkunst, die Menschen auf der ganzen Welt fasziniert. Eine Eigenschaft, die unser Sport von zahlreichen anderen Mitbewerbern unterscheidet, ist dass wir im Karate unseren gesamten Körper trainieren und schulen. Beim Tennis wird beispielsweise der Schläger nur mit einem Arm geführt, beim Fußball sind nur sehr wenige Spieler in der Lage sehr gut beidfüssig zu spielen.

Karateka aber lernen von Anfang an, Bewegungen und Techniken mit links und rechts auszuführen. Das fördert die Koordination und wirkt sich auf diese Weise nicht nur  positiv auf den Körper sondern auf den Geist aus.

Da folglich unser gesamter Bewegungsapparat beim Training beteiligt ist und gefordert wird, ist es ganz besonders wichtig, dass jedes Element dieses komplexen Systems hundertprozentig gesund  ist.


Indem wir regelmäßig Sport treiben, betonen wir, dass wir sehr viel Wert auf die eigene Gesundheit legen. Nicht umsonst ist es eins der wichtigsten Güter in unserer Gesellschaft.

Unser Körper: unsere Haut, unsere Muskeln, Knochen und Gelenke… stellt unsere wichtigste Ausstattung dar, um uns im Alltag, aber auch im Dojo, ohne Weiteres zu bewegen. Deshalb ist es ganz besonders wichtig gesundheitlich ohne Beschwerden zu bleiben, egal ob  Breiten- oder im Wettkampfsport betreibt.

 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man als Sportler oft über Schmerzen und Blessuren hinwegschaut, nur um den eigenen Trainings,- und Wettkampfbetrieb fortsetzen zu können. Man könnte ja etwas verpassen.

Dieses Verhalten ist zwar in bestimmtem Maße verständlich, birgt aber ein großes Risiko.

Es ist absolut wichtig eine Verletzung oder Krankheit vollständig auszukurieren um dann wieder ohne Beschwerden trainieren zu können. Es gibt immer wieder Negativ-Beispiele von Sportlern die trotz grippalem Infekt weiter trainieren. Durch ein solches Verhalten spielt man fahrlässig mit der eigenen Gesundheit .

Training ist eine sehr gute Möglichkeit an die eigenen Grenzen zu gehen und diese ein wenig nach oben zu korrigieren. Das macht Sport aus.

Jeder Mensch kennt sich selbst am besten und muss für sich einschätzen wie weit er oder sie gehen kann und möchte. Je nach eigenem Befinden sollte man die Belastung und die Schwierigkeit im Training für sich selbst dosieren.

Es ist beispielsweise nicht zwingend notwendig Fußtechniken immer unbedingt zum Kopf des Partners auszuführen, besonders wenn man noch nicht richtig aufgewärmt ist oder die Beine schon etwas müde sind. Ein Mae Geri zum Solar Plexus kann auch sehr effektiv sein.   

 
Pausen sind wichtig! Nach einem anstrengenden Trainingswochenende sollte man sich ruhigen Gewissens auch einmal eine Auszeit gönnen. Der Körper versendet nicht umsonst nach größerer Anstrengung Signale wie Muskelkater oder allgemeine Erschöpfung.

Von meiner ursprünglichen Überzeugung, was den Trainingsumfang angeht, „Viel hilft Viel!“, bin ich zum Glück schnell abgekommen. Jeder Sportler, der längere Zeit aktiv ist wird ebenfalls Lehren gezogen haben. Effektives Training ist immer die perfekte Mischung aus Belastung und ausreichenden Pausen.

 
Wenn Sportler beim Bunkai- oder Kumitetraining beispielsweise keine Schutzausrüstung wie z.B. einen Tiefschutz tragen, sind das in meinen Augen keine „harte“ Karateka. Von diesen Zeitgenossen mit Nehmerqualitäten sind  im Dojo nach einiger Zeit meist nicht mehr viele übrig.

Anstrengendes und manchmal hartes Training gehört zum Karate dazu, aber jeder Sportler sollte am nächsten Tag auch wieder ohne Schwierigkeiten zur Arbeit und zum nächsten Training gehen können.

Gute Schutzausrüstung und rücksichtsvolles Verhalten im Training sind eine Grundvoraussetzung zum Erhalt der eigenen Gesundheit.


5.)Motivation und Ziele
 

Der Mensch tut nichts ohne einen bestimmten Grund. Auch die Entscheidung regelmäßig den Weg ins Karate-Training zu wählen  hat viele verschiedene Motive. Warum tun wir das eine und nicht das andere?

Ein Grund ist die Motivation, die wir uns selbst oder andere Menschen uns geben. Sei es der Trainer, der uns mit seiner Begeisterung für seinen Sport immer wieder zu Höchstleistungen anspornt oder der „innere Schweinehund“ der uns dazu bringt ,anstatt im Sessel zu sitzen, lieber etwas für die körperliche und geistige Fitness zu tun.

 
Karate ist ein toller und vielfältiger Sport! Aber warum? Für jeden Karateka gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum man sich regelmäßig den Gi überstreift und sich im Dojo oder in der Sporthalle trifft.

Für den einen spielt vor Allem der Selbstverteidigungsaspekt eine Rolle, während der Nächste in erster Linie fit werden oder fit bleiben möchte. Viele junge Menschen suchen im Sport die Möglichkeit sich im Wettkampf zu vergleichen oder soziale Kontakte  zu knüpfen.

Je besser man selbst weiß, was man will, welche Vorstellungen man hat und was man selbst erreichen will, desto zielstrebiger und erfolgreicher kann man seinen Karate-Do beschreiten.

 
Die beste Motivation im Sport, aber auch im Alltag ist ein gutes Umfeld. Großer Erfolg ist nicht allein erreichbar. Ohne einen engagierten Trainer, gute Partner und sozialem Rückhalt (Familie, Freunde…) hat auch der fleißigste Schüler kaum eine Chance sein eigenes Potential optimal auszuschöpfen.

Ein starkes Team im Hintergrund, das mich als Sportler unterstützt ist von entscheidender Bedeutung. Auch wenn es einmal nicht gut läuft sind die Vereins- und Mannschaftskameraden zur Stelle. Das ist erst die Vorraussetzung für gute Leistungen und große Siege. Wenn man sich Gleichgesinnte sucht, dann wird man schnell merken, wie sehr alle gegenseitig von einander profitieren können.

 
Es ist im Sport wie auch im restlichen Leben sehr wichtig sich realistische Ziele zu setzen. Indem man ein großes Ziel in kleinere Teilziele aufteilt bekommt man immer wieder die Bestätigung für sein eigenes Tun.

Wenn man sich zum Beispiel vorgenommen hat, den schwarzen Gürtel erfolgreich abzulegen, so kann man sich Schritt für Schritt über die bestandenen Kyu- Prüfungen technisch aber auch geistig bis zum Dan-Träger entwickeln. So ist man über lange Zeit motiviert und der eigene Fortschritt wird sogar noch durch die wechselnden Gürtelfarben dokumentiert.

Aber auch im Wettkampf-Karate geht die sportliche Entwicklung nur Schritt für Schritt. Ein zukünftiger Weltmeister muss auch erst Erfahrungen bei kleinen Turnieren, den Landesmeisterschaften, nationalen Vergleichen und später internationalen Wettkämpfen sammeln.

Sportlern ist es zu empfehlen, sich immer solche Aufgaben zu stellen und Ziele zu  setzen, die den eigenen Fähigkeiten entsprechen. So wirken sich das Verhältnis zwischen den eigenen Fähigkeiten und den gestellten Anforderungen auf die Leistung positiv aber auch negativ aus:
 

Hohe Fähigkeiten und geringe Anforderungen    >       

Lustlosigkeit
/ Desinteresse

 

Geringe Fähigkeiten und hohe Anforderungen    >      

Stress/ Angst
 

Hohe Fähigkeiten und hohe Anforderungen         >  

optimaler Zustand, es kann das bestmögliche Ergebnis erzielt   werden, man fühlt sich gut
                                                                                   
Genau wie das wechselhafte Wetter, kann auch die eigene körperliche Leistungsfähigkeit in hohem Maße schwanken. Manchmal hätte das Training ruhig noch eine Stunde länger gehen können und an einem anderen Tag schaut man schon nach der Erwärmung sehnsuchtsvoll zur Uhr. Wenn man sich selbst eingestehen kann, dass man nicht immer 100 Prozent fit sein kann, fällt man dann auch nicht in ein Motivationsloch, wenn es einmal nicht so gut läuft.


Ein guter Tipp für jeden Sportler , ob im Training, vor einer Prüfung oder bei einem Wettkampf.:


An einem schlechtem Tag das Ziel nicht aus den Augen verlieren!


An einem guten Tag über sich hinauswachsen!
 

6.)Sei offen und neugierig:

 

Beim Besuch von Lehrgängen und Wettkämpfen hatte ich immer eine Mappe bei mir, in der ich neue Kombinationen, Übungsformen oder aus dem Training enstandene Erkenntnisse festhielt. Zettel und Stift sind seitdem meine ständigen Begleiter. Über die Jahre füllten sich so zahlreiche Aktenordner und Festplattenbereiche mit einer breiten Vielfalt an Ideen rund ums Kumite.

Viele meiner Trainingskameraden wunderten sich, wegen meiner akribischen Schreibarbeit nach jedem, auch noch so kleinen, Wettkampf. Ich hielt so wichtige Fakten auf dem Papier fest und diskutierte darüber dann mit anderen Karateka. „Mit welchen Techniken habe ich im Kampf X auf Turnier Y gepunktet?“, „Was habe ich falsch gemacht?“ ; „Was hat gut geklappt?“

Auf der Heimfahrt von Lehrgängen und Wettkämpfen wurde so das Erlebte und Gelernte mit den Teamkameraden besprochen, aufgearbeitet und ausgewertet.

Nach Trainingslagern und Kaderlehrgängen setzte ich mich dann immer an den Rechner und hielt neue Trainingseindrücke, Übungen, die mir während eines Trainings gefielen und Ideen, die im gemeinsamen Training entstanden, fest.

Es lag dann nur noch an mir aus diesen Inhalten die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Genau diese Ergebnisse helfen mir bis heute in der Trainingsarbeit an der richtigen Stelle Fehler zu korrigieren um schneller Fortschritte im Karate zu machen.
 
Im Laufe der Jahre habe ich bei einer Vielzahl von hervorragenden Karate- Meistern trainiert. Dabei übernahm ich immer die Techniken, Kombinationen und Übungsformen, die mir besonders im Training gefallen hatten. Jeder Karateka hat natürlich persönliche Qualitäten, Anforderungen und Vorlieben. So verzweifelt beispielsweise der eine Sportler an einem Halbkreisfußtritt, während ein anderer die Technik auf Anhieb beherrscht. Ich muss zugeben, dass ich der ersten Sparte angehöre und nur mit viel Trainingsfleiß schwierige Bewegungsaufgaben zu lösen vermag.   Aber genau da muss ein guter Karate- Trainer ansetzen. Es ist zweifelsohne eine große Herausforderung, die individuellen Vorzüge und Zielstellungen jedes Schülers zu fördern und dabei jeden Einzelnen nicht zu über,- oder unterfordern.

Karateka in Deutschland haben das große Glück von einem vielfältigen Lehrgangs,- und Trainingsangebot zu profitieren. Eine große Zahl hervorragender Referenten haben durch jahrelange Aktivität im Trainings,- und Wettkampfgeschehen einen großen Erfahrungsschatz angesammelt. Sie vermitteln auf Trainingslagern und Seminaren ihr Wissen und geben so auch für das Vereinstraining neue Impulse.

Ich kann deshalb nur jedem Karateka empfehlen bei Lehrgängen auf Landes,- und Bundesebene teilzunehmen um neue Eindrücke, Ideen und Denkansätze zu bekommen.

Wenn man in jedem absolvieren Training nur je eine Übung für sich festhält, hat man über Jahre Inspirationen für die eigenen Karate- Unterricht.

Bei Traininglagern bietet sich außerdem die Gelegenheit auch einmal mit unbekannten Partnern zu trainieren. So kann man einmal über den eigenen Dojo- Tellerrand hinauszuschauen und Abwechslung zum Trainings- Alltag des eigenen Vereins bekommen. Es gibt keine bessere Möglichkeit Gleichgesinnte im Karate zu finden und Freundschaften zu pflegen.

Natürlich gilt das auch im internationalen Rahmen. Nicht umsonst lädt beispielsweise der japanische Karateverband regelmäßig französische Spitzenkämpfer zum gemeinsamen Training und Gedankenaustausch zu sich ein.

Wie trainieren die Franzosen, Türken und Spanier? Was ist ihr Erfolgsrezept,- oder System und was kann ich mir vielleicht davon abschauen?

Genau wie im Berufsleben muss man sich im Karate ständig weiterbilden, Trends erkennen und oftmals sein Training darauf einstellen.

So hat sich das Sport- Karate in den letzten Jahren sehr schnell weiterentwickelt. Neue Bewertungskriterien und neue Kampfausrüstung haben tiefgreifenden Umwälzumgen im gesamten Kata,- und Kumite- Wettkampf geführt.

Wer sich nicht auf die neuen Bedingungen und Erfordernisse einstellt, wird langfristig keinen Erfolg haben.

Man sollte zwar in der Lage seine Trainingsarbeit und letztendlich auch die Kampfweise dem entsprechenden Reglement anzupassen, dabei aber nicht den eigenen Stil verlieren.

 
 
 
 
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